Etwas verspätet möchte ich heute noch meine Kanada-Fakten preisgeben und werde noch kurz ein bisschen erzählen, wie die letzte Woche so gelaufen ist.
1. In Kanada gibt es Ketchup-Chips. Es kann sein, dass es das vllt auch bei uns in Deutschland gibt, aber ich habe diese Geschmacksrichtung hier zum ersten mal gesehen. Die Chips sehen dann auch so richtig dunkelrot, fast schon violett aus und schmecken eben nach Ketchup! :D Ist zwar nicht so meins, aber für Kanadier ist das so ziemlich der Hit!
2. In Kanada gibt es die längste natürliche Eislaufbahn der Welt und die ist sogar in Ottawa. Es handelt sich hierbei um Rideau Canal, der vollständig zugefroren eine Strecke bis zu fast 8km erreicht. Wikipedia zufolge würde da von der Oberfläche sogar 90 Eishockey-Felder drauf passen.
Am Wochenende war ich dann auch mal mit einigen Leuten auf dem Rideau Canal skaten. Es war zwar ziemlich kalt an diesem Tag (-23°C), aber wunderschönes Wetter. Wenn man nicht ans skaten gewöhnt ist, kann das auch sehr anstrengend werden. Wir sind vom Anfang bis zum 2.2km Punkt geskatet und dann wieder zurück. Am Ende wurde ich sogar ein Stück gezogen, weil ich mit dem Tempo der sozusagen "fürs-Eis-geborenen-Kanadier" nicht mehr mithalten konnte. Hat aber total viel Spaß gemacht und sollte man auf jeden Fall mal ausprobieren! :D
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Team "Austauschschüler" |
4. Passend dazu ist auch mein nächster Punkt. Wenn es an manchen Tagen dann wirklich sehr kalt ist, hatten wir auch schon an einigen Tagen, dass uns am Morgen bei den "Morning-Announcements" gesagt wurde, wir sollen nach der Schule so schnell wie möglich nach Hause fahren und uns nicht zu lange draußen aufhalten.
5. Eine andere Sache, die es zwar auch in anderen Ländern gibt, aber eben auch in Kanada, ist, dass zu anzügliche oder nicht "jugendfreie" Wörter in der Musik einfach rausgelöscht werden. Egal ob mitten im Satz oder nicht, man hört dann für eine kurze Zeit eben nur das Playback.
6. Ich bin mir nicht sicher, ob es diese Sache nur an meiner Schule gibt, oder ob das allgemein so üblich ist in Kanada, aber wir haben in unserer Schule auch geistig behinderte Schüler. Meist lernen sie zwar nicht in den normalen Klassen, sondern separat, aber kommen in vor allem in den Pausen auch in Kontakt mit anderen Schülern.
7. Mein letzter Punkt ist, dass Kanadier nie genug Kraftdinner Zuhause haben können! Wobei ich denke, dass wir langsam mal genug haben...
So, das waren erstmal die Fakten, die ich über den letzten Monat noch gesammelt habe. Ein weiterer Punkt wären wie gesagt noch die "Exams". Das ganze ist so organisiert, dass man jeden Tag für ein Exam in die Schule kommt, dieses schreibt und dann nach Hause gehen darf. Wer an einem der Tage kein Exam hat, darf zu Hause bleiben. Bei uns war das mit der Reihenfolge der Prüfungen so organisiert: Man hat ja jeden Tag die gleichen Kurse für das ganze Semester. Somit hat man das Exam für das Fach in der ersten Stunde am Montag geschrieben, das für die zweite Stunde am Dienstag usw. Meistens hat man zwischen 1.5h - 2.25h Zeit, für Zwölfer-Kurse sogar 3h. Im großen und ganzen lief das auch ganz gut ab, würde euch aber immer noch keinen Klasse 12 Universitäts - Kurs für Physik empfehlen... :D
Das neue Semester hat dann auch gleich am Montag angefangen; also nichts mit Ferien, wie in Deutschland! Da habe ich jetzt einen Klasse 11 University Mathe Kurs (der sich glaube ich sogar nur mit Funktionen beschäftigt, wenn ich das soweit richtig verstanden habe..), dann Spanish-Kurs (man kann ja nie genug Sprachen lernen! :D), in der dritten Stunde habe ich "Auto Shop", was sich im Großen und Ganzen damit beschäftigt, wie man Autos repariert, also sehr praktisch, und zu guter letzt habe ich noch einen Zwölfer Uni Kurs in "Exercise Science", der sich mit der Anatomie des Menschen und physiologischen Funktionen befasst. Mit allen vier Kursen bin ich bis jetzt auch noch sehr zufrieden!
Als letztes möchte ich noch etwas nicht so schönes erwähnen. Und zwar hat eine Austauschschülerin aus Dänemark ihren Austausch nach der Hälfte abgebrochen. Sie hatte irgendwie schon am Anfang einige Probleme in der Schule, da sie sich mit den falschen Leuten angefreundet hatte und die dann all möglichen Mist über die in der Schule herum erzählt haben, sodass sie nicht wirklich neue Freunde finden konnte. Außerdem verstand sie sich nicht so gut mit ihrer Gastfamilie, wollte diese jetzt aber auch nicht mehr wechseln, weil die Schule für sie dann immer noch der Horror gewesen wäre und einen totalen Neustart mit neuer Gastfamilie und neuer Schule wollte sie dann auch nicht. Fand ich sehr schade, aber letztendlich kann auch sowas mal passieren.
Deswegen: immer gleich mit jemandem reden und versuchen so schnell wie möglich einen Ausweg zu finden.
Das war's erstmal von mir. Euch noch eine schöne letzte Schulwoche vor den Ferien!
Bis bald
Teresa :)