Sonntag, 5. April 2015

Leadership-Camp

Ohne groß drum herum zu reden, steige ich gleich mal sofort in den ersten Post meines kleinen angekündigten "Post - Marathon" ein.

Leadership - Camp ist nun schon eine Weile her, aber trotzdem sind meine schönen Erinnerungen an dieses Wochenende noch ganz frisch. Allgemein muss ich zu dem Thema erstmal sagen, dass hier in Kanada so gut wie jede Schule ein bis zwei mal im Jahr ein Leadership - Camp hat. Die Hauptidee des ganzen ist, Leute mit denen man vielleicht im normalen Schulalltag nicht zu viel zu tun hat, besser kennen zu lernen, Vertrauen und Verständnis zu/für andere Personen aufzubauen und natürlich Spaß zu haben.

An meiner Schule musste man sich schon eine ganze Weile davor anmelden und auch eine Art Fragebogen ausfüllen, warum man an Camp teilnehmen möchte, was man für Erwartungen hat und mit welche deiner Freunde auch an Leadership Camp teilnehmen. Denn, wie schon gesagt, Sinn der Sache war ja, dass man andere Leute kennen lernt.

So kamen wir also alle am Freitag Abend in die Schule, bepackt mit Schlafsack, Isomatte, und jeglichen Utensilien, die wir mitbringen sollten oder wollten. Um die 60- 70 Schüler hatten die Auswahl ins Leadership Camp geschafft und wir wurden als erstes in unsere Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe bestand aus 2 "Buildern" (Schüler, die schon mehrmals an Leadership Camp teilgenommen haben und nun diejenigen sind, die Camp organisieren und leiten) und ca. 10-15 Schülern. Jede Gruppe hatte einen Namen ( meine Gruppe nannte sich "Ninja Turtles") und einen Raum. Außerdem hat jeder Teilnehmer ein Buch mit allen Camp Regeln und Programmen bekommen, die wir durchlaufen sind. Regel Nummer 1 war dabei, dass alles was im Gruppenraum gesagt wird, auch im Gruppenraum bleibt. Später würde sich dann auch noch erklären, warum das so wichtig war.
Leadership Camp Book

Meine Gruppe fing mit ein paar Kennlernspielen und sogenannten "Ice-Breaker" an. Zum Abendessen sollte es dann Pizza geben, sodass unsere erste Gruppenaufgabe war, eine Performance zu erstellen, die die Jury davon überzeugen sollte, dass unsere Gruppe als erstes Pizza bekommt. Und wir haben tatsächlich gegen die anderen Gruppen gewonnen!! Nach dem Abendessen ging es dann mit Vertauensübungen weiter, wie z.B. rückwärts von der Bühne fallen und die anderen haben einen dann aufgefangen. Gegen 24.00 waren wir dann fertig und gingen alle ins Bett, nur um am nächsten morgen schon 7.00 von unseren Buildern mit Tröten geweckt zu werden. Nach dem Frühstück ging es auch sofort mit dem nächsten Programm los, das sich "Group Dynamics" nannte. Es ging darum zu lernen, wie man mit Konflikten in der Gruppe umgeht, sie löst und sich gegenseitig motiviert. Es gab verschiedene Aktivitäten an denen wir das Gelernte üben und ausprobieren konnten und Erfahrungen teilen konnten. Darunter war z.B. auch das "Spinnennetz" bei dem die ganze Gruppe von einer Seite des Fadennetzes auf die andere kommen musste, jedes Loch aber nur einmal benutzt werden durfte.  Zum Mittag wurden uns dann die rechte Hand mit der linken Hand unseres einen Tischnachbarn und linke Hand mit der rechten Hand unseres anderen Tischnachbarns verbunden. War voll komisch, weil man seine Hand immer mit zum Mund des anderen bewegen musste, war aber auch sehr witzig. Danach gingen wir zum Part "Meditation&Relaxation" über, bei dem uns eine Geschichte erzählt wurde, die wir uns vorstellen sollten. Anhand wie wir uns die jeweiligen Teile vorgestellt haben, konnte dann etwas über die Persönlichkeit ausgesagt werden (hat natürlich nicht immer geklappt, aber war sehr interessant). Darauf folgend sollten wir lernen, mit Stress umzugehen. Als erstes haben wir darüber in unserem Gruppenraum geredet und dann
Und natürlich wäre es zu schön gewesen, wenn das Abendessen ganz normal gelaufen wäre, aber nein, nun hieß es "Iss Lasagne mit dem dir zugeteilten Küchenutensilien".  Ich dachte erst, dass ich verhungern müsste, weil ein Glasierpinsel dann nicht so das beste ist, um irgendetwas zu schneiden, geschweige denn aufzuspießen, aber irgendwie hab ich es dann doch mit Hilfe eines Eiskugelformers geschafft, zu essen!
Nach dem Abendessen ging es dann zum Höhepunkt des Camps: "Dyadics". Hierbei ging es darum, sich seiner Gruppe anvertrauen zu können und Sachen zu teilen, über die man normalerweise mit niemanden sprechen würde. Dieser Teil war für alle sehr emotional und gerade darum war nun Regel Nummer 1 vom Anfang sehr wichtig. Nix verließ den Raum. Es war sehr erstaunlich und teilweise auch beängstigend, was einige schon erleben mussten und erklärte auch einiges über das Verhalten jeder Person. Wer nichts mit der Gruppe teilen wollte, musste nicht sondern hat einfach nur zugehört. Es ging um viele tiefgründige Themen, die in unserer schnelllebigen Welt meistens zu kurz kommen. Es ging um Ängste und Gefühle und wie man sich selbst sieht. Ich denke sehr vielen hat dieser Abend geholfen, um sich einiges von der Seele zu reden und sich besser zu fühlen. Umso erschöpfter sind wir dann auch an diesem Abend ins Bett gegangen.

Am Sonntag Vormittag hatten wir dann die Gelegenheit unsere "Warm&Fuzzies" für jeden aus unserer Gruppe zu schreiben. Dabei ging es darum einen kleinen Zettel zu schreiben, auf dem all die guten Dinge drauf standen, die einem an der Person aufgefallen sind. Außerdem haben wir alle ein T-Shirt bekommen und es gab eine Zeremonie, bei dem jedes Camp Mitglied ein Armband um das Handgelenk gebrannt bekommen hat. Als letztes gab es dann noch eine Abschlussveranstaltung mit allen Camp Mitgliedern, bei der sich alle Builder nochmal bedankt haben und ihre Eindrücke von Camp geteilt haben.
Warm & Fuzzies
Danach mit ich mit einem Freund nach Hause und wir haben uns gegenseitig unsere Warm&Fuzzies vorgelesen, was richtig schön war. Irgendwie musste man nach diesem Wochenende erstmal wieder in die Realität zurückfinden und es doch schon sehr viele Eindrücke hinterlassen. Ich habe mit Sicherheit noch einige Events von diesem Wochenende vergessen und es ist auch schwer das alles nachzuvollziehen, wenn man es nicht erlebt habe; am Anfang war auch nicht begeistert, wenn Leute mir von Camp erzählt haben. Aber es ist großartig, das kann ich aufrichtig versprechen! Leider hab ich persönlich überhaupt keine Bilder gemacht, aber gut, die Erinnerungen sind ja in meinem Kopf!

Bis bald
Teresa :)





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